Valérie Vuillemin Leitung Betriebliche Bildung und Ausbildungsverantwortliche KiTas
Nach meiner Schulzeit absolvierte ich eine Lehre als Damenschneiderin. Danach entschloss ich mich, ein Au-pair-Jahr in England zu verbringen, um neue Erfahrungen zu sammeln und meine Sprachkenntnisse zu erweitern. Zurück in der Schweiz begann ich meine zweite Ausbildung zur Kleinkinderzieherin.
In den darauffolgenden Jahren sammelte ich wertvolle Praxiserfahrung in einem Kinderheim sowie in Kindertagesstätten. Begleitend absolvierte ich Weiterbildungen zur Leitung KiTa, Supervisorin und Ausbildnerin FA. Im Jahr 2011 bot sich mir die einmalige Gelegenheit, als Ausbildungsverantwortliche der KiTas Bethanien in der Diakonie Bethanien zu starten. In dieser Funktion durfte ich seither über 100 Lehrverträge unterzeichnen und viele grossartige Lernende ausbilden und begleiten.
Seit Mai 2023 bin ich als Leitung Betriebliche Bildung tätig und kann so mein Wissen und meine Erfahrungen in der gesamten Diakonie Bethanien einbringen. Diese erweiterte Position ermöglicht es mir, auch einen Einblick in die anderen Berufsbildungen zu erhalten und meinen Beitrag zur übergreifenden Bildungsentwicklung zu leisten.
Privat pendle ich zwischen Zürich und dem Engadin und geniesse meine Freizeit mit Schneeschuhlaufen, Wandern, Joggen und Reisen. Kulturelle Anlässe und gutes Essen dürfen dabei natürlich nicht fehlen.
Sandra Wenk Ausbildungsverantwortliche Hotel & Gastro
Mein Einstieg ins Berufsleben begann mit der Ausbildung zur Köchin EFZ, wodurch ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Seit dem 1. April 2019 bin ich im Placid Hotel tätig. Das Kochen ist meine Leidenschaft, und nach einigen Jahren Berufserfahrung absolvierte ich nebenberuflich verschiedene Weiterbildungen, darunter den Berufsbildnerkurs und die Wirteprüfung G1.
Im September 2022 erhielt ich die Möglichkeit, die Stelle als Ausbildungsverantwortliche im Bereich Hotel & Gastronomie zu übernehmen, da meine Vorgängerin in den Ruhestand trat. Diese Chance, mich im Bereich der Ausbildung zu engagieren, nahm ich dankend an. Es macht Spass, mein Wissen und meine Begeisterung an die Lernenden weiterzugeben. Nach mittlerweile zwei Jahren in dieser Funktion bereue ich diese Entscheidung keineswegs. Mir ist es besonders wichtig, dass unsere Lernenden nicht nur zur Arbeit kommen, sondern mit Freude und Motivation bei der Sache sind.
In meiner Freizeit geniesse ich die Natur, widme mich dem Kochen und Backen oder geniesse gesellige Momente – zum Beispiel bei einem gemütlichen Sonntags-Brunch.
Schon als Kind half ich sehr gerne anderen Menschen, was mich dazu bewog, meine Erstausbildung als Krankenpflegerin FA/SRK zu absolvieren. Später folgten die Weiterbildungen zur Pflegefachfrau auf Diplomniveau 1 und 2, was heute der Pflegefachfrau HF entspricht. Während dieser intensiven Lernphase entstand in mir der Wunsch, selbst in die Bildung einzusteigen. So begann ich als Berufsbildnerin in der Praxis und ergänzte meine Qualifikationen mit den Abschlüssen zur Ausbildnerin FA und zur nebenamtlichen Berufsschullehrerin.
Vor zwei Jahren erhielt ich in der Diakonie Bethanien die grosse Chance, als Ausbildungsverantwortliche im Bereich Wohnen & Pflege mein Wissen den junge Menschen im Pflegeberuf weiterzugeben und aktiv ihre Ausbildung mitzugestalten. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Tätigkeit in zwei Kantonen: Ich pendle regelmässig zwischen Bern und Zürich. Mein Hauptarbeitsort ist jedoch in Wabern bei Bern, wo sich unser Alters- und Pflegeheim Weyergut Bethanien befindet. In Zürich bin ich im Quartier Fluntern unterwegs, wo unser familiäres Alters- und Pflegeheim Convita Bethanien liegt.
In meiner Freizeit bin ich gerne in der Natur unterwegs – mit unseren vier Hunden ergibt sich das von selbst. Im Sommer schwimme ich gerne im Freibad unseres Dorfes. Auch Musik hören und ein gutes Buch lesen dürfen für mich als wohltuender Ausgleich nicht fehlen.
Während eines Seminars auf dem Stoos, umgeben von der kraftvollen Natur des Muotathals, kam einer pilgererfahrenen Mitarbeiterin die Idee: „Warum pilgern wir in der Diakonie Bethanien nicht durch die Schweiz?“ Sofort fanden sich die ersten Begeisterten, und das Bethanien-Pilgern war geboren.
Die Initiantin ist unsere Leiterin der Diakoniegemeinschaft, Monika Zolliker. Ihr macht in Sachen Pilgern niemand etwas vor. In ihren Pilgerausweisen sind Stempel von überall zu bestaunen. Sie marschierte durch Frankreich und Spanien bis nach Santiago de Compostela. Ihre Erzählungen von den vielen prägenden Begegnungen und dem inneren Kampf, wenn der Kopf nicht mehr weiterwill, beeindrucken und inspirieren. Pilgern ist mehr als nur eine körperliche Aktivität; es kann eine Reise zu sich selbst werden.
Vier Gründe, warum Pilgern auf Ihre Bucket List gehört:
Selbsterkenntnis und persönliches Wachstum Der Jakobsweg bietet Raum für spirituelle Erfahrungen. Die Stille und die regelmässigen Schritte ermöglichen es, tief in sich hineinzuhorchen und Antworten auf wichtige Lebensfragen zu finden. Pilgern bietet eine einzigartige Gelegenheit, sich selbst besser kennenzulernen und persönlich zu wachsen.
Abenteuer und Gemeinschaft Pilgern in der Gruppe stärkt den Teamgeist und bietet die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schliessen und bestehende zu vertiefen. Man entdeckt unbekannte Orte und erlebt die Welt aus einer anderen Perspektive. Diese Erfahrungen bereichern das Leben und Schaffen wertvolle Erinnerungen.
Gesundheit und Entspannung Pilgern ist eine hervorragende Möglichkeit, die eigene körperliche Fitness zu verbessern. Beim Gehen stellt sich ein wohltuender Rhythmus ein, es stärkt das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und die Ausdauer. Der Kopf wird frei und der Alltag tritt in den Hintergrund. Eine wahre Auszeit für Körper und Geist.
Die Schweiz ganz nebenbei entdecken Das Pilgern bringt einen an Orte, die vielleicht sonst nie auf einem Reiseplan gestanden hätten. Es ist diese besondere Mischung aus der Entdeckung neuer Orte aber auch des Geniessens bekannter atemberaubender Landschaften. Pilgern eröffnet eine neue Perspektive auf die Schönheit der Schweiz.
Pilgern auf dem Jakobsweg Pilgern hilft, den Kopf „auszulüften“, Schritt für Schritt voranzugehen und sich im wortwörtlichen Sinn neu zu „erden“. Es ist einfach: Rucksack packen, Route wählen, los!
Der Jakobsweg hat schon im Mittelalter Menschen aller Nationalitäten durch ganz Europa in Bewegung gebracht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Suche nach Antworten, Dankbarkeit, Heilung, Vergebung oder einfach die Freude an der Bewegung und der Natur. Doch der Jakobsweg ist auch eine Einladung zur inneren Einkehr. Wer schweigend pilgert, spürt bald, dass dieser Weg ihn auch in sein Inneres führt. Es ist wie ein „Beten mit den Füssen“. Der äussere Weg ist klar, und die Pilgernden können sich auf sich selbst und ihren inneren Weg konzentrieren.
Wo beginnt der Jakobsweg? Der Jakobsweg hat eigentlich nur ein Ziel – Santiago de Compostela. Doch beginnen kann er für jeden vor der eigenen Haustüre. Für uns startete er 2022 in Zürich-Altstetten, beim Hauptsitz der Diakonie Bethanien, und wir knüpfen immer dort an, wo wir das letzte Mal aufgehört haben. Unsere Reise führte uns bereits vom Rheinfall über Winterthur zum Schloss Kyburg und nach Bubikon. Ende Mai dieses Jahres pilgerten wir zum dritten Mal gemeinsam durch die Schweiz.
Tag eins Gut ausgerüstet trafen wir uns am Freitag, den 31. Mai, am Bahnhof Bubikon. Die Wetterprognosen liessen wenig sommerliche Gefühle aufkommen: nieselig, kalt und windig. Zum Glück hatte Monika Zolliker diesmal ohnehin kürzere Etappen geplant, denn Erholung, Genuss und Gemeinschaft standen im Vordergrund.
Trotz des ungemütlichen Wetters war die Stimmung hervorragend. Ponchos, Rucksackschutzhüllen und wasserabweisende Gamaschen wurden angelegt – Vorbereitung ist alles! 😜 Mit voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg Richtung Egelsee. In einem kleinen Weiler lud ein kleines, gedecktes Garagencafé zur Rast ein. Monika Zolliker nutzte diesen Moment, um uns einen ersten Impuls mit auf den Weg zu geben: „Ich bin getragen – ich lasse mich tragen.“ Immer wieder durften wir während der nächsten drei Tage ihren schönen Worten lauschen und daraus Kraft und Inspiration schöpfen.
Schweigend wanderten wir weiter durch die Hügel- und Moorlandschaften des Zürcher Oberlandes. Die vor Urzeiten vom Linthgletscher geformte Umgebung bot die perfekte Kulisse, um beim stillen Gehen über den erhaltenen Impuls nachzudenken. Auf dem Weg nach Rapperswil wählten wir den Höhenweg, der uns vorbei an perfekt getrimmten Rasenflächen, prächtigen Villen und einem freien (leider immer noch eher nasstrüben) Blick über den See in Richtung Jona führte. Stets bergab näherten wir uns unserem ersten Übernachtungsziel, Rapperswil. Doch zuerst kehrten wir in der Schüür in Jona ein und gönnten uns einen warmen Tee. Danach erwartete uns die pittoreske Altstadt von Rapperswil und eine wunderschöne Pilgerherberge. Mit Freude schlüpften wir aus den nassen Sachen. Die Schuhe wurden mit Zeitungen ausgestopft, die Regenjacken zum Trocknen aufgehängt. Gemeinsam spazierten wir später zu einer Pizzeria und liessen den Tag bei guten Gesprächen ausklingen.
Tag zwei Monika Zolliker hatte es am Vorabend angekündigt: Das „Filetstück“ unserer Pilgerwanderung stand bevor: die längste Holzbrücke der Schweiz von Rapperswil nach Pfäffikon. Umgeben von plötzlicher Stille, wirkte dieser malerische Holzsteg wie ein Bindeglied zwischen zwei Welten. Gelassenheit einatmen, Stress und Anspannung ausatmen – ein perfekter Start in den Tag.
Der Weg schlängelte sich weiter durch Hurden, ein Dorf, in dem der Charme der Ferienhäuser und die Ruhe der Seehäuser verschmelzen. Bevor wir nach den „holen Gassen“ steil hinaufwanderten, lud Monika Zolliker uns zu einem Tagesimpuls ein: „Kommt her zu mir, die ihr belastet seid.“ Mit diesem Vers aus dem Matthäusevangelium fragte sie uns, ob wir oft die Lasten anderer tragen oder ob wir auch selbst getragen werden? In stillen Gedanken marschierten wir hintereinander aufwärts.
Es war nun endlich trocken, jedoch suchte sich das viele Wasser, das gestern vom Himmel kam, eigene Wege, um zurück ins Tal zu fliessen und verwandelte den Weg in einen kleinen Amazonas. Auf dem Gipfel des Hügels ist Luegeten. Dort beginnt der Aufstieg zum St. Meinrad, der mit atemberaubenden Ausblicken über Rapperswil und auf die beiden Inseln Ufenau und Lützelau im Zürichsee belohnt wird.
Die flachen Wurzeln der Buchen im Wald sahen aus wie Tintenfische, die ihre Arme über den Boden schlängelten. Dieser Aufstieg hatte etwas Magisches an sich. Durch die Feuchtigkeit in der Luft wurde es langsam warm. Unser heutiges Ziel, das Gasthaus St. Meinrad war bereits zu sehen. Ein letzter Kraftakt, und es war geschafft – der Jakobsweg eroberte den Etzel Pass.
Wir übernachteten im liebevoll renovierten Gasthaus St. Meinrad, das auch über ein hervorragendes Restaurant verfügt. Am nächsten Morgen brachte uns Herr Leschhorn, der Geschäftsführer, persönlich frische Gipfel von Einsiedel mit. Mit einem leckeren Birchermüesli, den Gipfelis und frischem Kaffee starteten wir gestärkt in den dritten Tag.
Tag drei Nach dem Frühstück trafen wir uns in der Kapelle und sangen zusammen einige Lieder. Der vorbereitete Impuls für den Abstieg vom Pass passte perfekt: „Von der Freiheit, neue Wege zu gehen.“
Während des Abstiegs vom Etzelpass wurde uns wieder einmal bewusst, wie schön die Schweiz ist! Die Landschaft um uns herum schien einem Postkartenmotiv entsprungen zu sein. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir die „Tüfelsbrugg“, unter der die Sihl in Richtung Sihlsee fliesst. Der Jakobsweg überquert hier diese wunderschöne Steinbrücke mit hölzernem Dach aus dem Jahr 1700. Sie wurde erbaut, um Steine aus dem Steinbruch Etzel nach Einsiedeln für den Bau des neuen Klosters zu transportieren. Die Überquerung der Brücke war ein wichtiger Meilenstein für die Pilgernden auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela. An dieser geschichtsträchtigen Stelle wurde im Jahr 1493 auch Paracelsus geboren – ein Ort voller Inspiration.
Bald zeichnete sich die Silhouette des Sihlsees am Horizont ab, und wir machten ein letztes Mal eine kurze Pause vor Einsiedeln. Wir setzten uns an einen Ort namens Galgenchappeli. Hier erinnert ein Denkmal an drei Bauern, die 1766 während lokaler Aufstände als Helden dem Schwert des Henkers zum Opfer fielen.
Von hier aus ging es gemütlich weiter bis nach Einsiedeln. Auch wenn wir alle schon einmal in Einsiedeln gewesen waren, fühlte es sich anders an, pilgernd hierhin zu kommen, im Wissen, dass jedes Jahr mehr als 500.000 Pilgernde aus der ganzen Welt ehrfurchtsvoll hier Halt machen. Passend dazu erscheint mir dieses anonyme Sprichwort: „Der Weg gibt dir nicht, was du willst, sondern was du brauchst.“
Nächstes Jahr werden wir den höchsten Punkt des Jakobsweges nördlich der Pyrenäen passieren – die Haggenegg, die uns nach Schwyz führen wird.
Unser Start im 2022Auf dem Weg nach RapperswilHolzsteg Rapperswil-HurdenAufstieg zur EtzelhöheGasthaus St. Meinrad ins SichtweiteSt. MeinradkappelleGalgenchappeli mit SihlseesichtDie Freiheit, neue Wege zu gehen!
Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen unseres 111-jährigen Jubiläums. Wir nahmen uns Zeit, Danke zu sagen für eine lange und bewegte Geschichte. Aus diesem Anlass wurden vielfältige öffentliche und interne Veranstaltungen in all unseren Betrieben geplant.
111 Jahre sind vergangen, seit in Zürich-Fluntern die ersten Diakonissen in der Krankenpflegeschule ausgebildet wurden. Seitdem hatte sich die Diakonie Bethanien stetig weiterentwickelt, immer mit dem Ziel vor Augen, Lücken in der gesellschaftlichen, pädagogischen und gesundheitlichen Versorgung zu schliessen und dort Hilfe zu leisten, wo sie benötigt wird. Nach den beiden herausfordernden Corona-Jahren, in denen unsere Betriebe immer wieder neuen Schwierigkeiten gegenüberstanden und so manche geplante Aktivität verschoben werden musste, wollten wir in diesem besonderen Jahr ganz bewusst Danke sagen. Wir sind dankbar dafür, dass die Diakonie Bethanien seit über einem Jahrhundert besteht und wir im Sinne der diakonischen Tradition das Wohlergehen und die Lebensqualität unserer Mitmenschen fördern und verbessern können.